»Das ist doch nicht dein Ernst, Mann. Wie kannst du diesem Idioten trauen?« Adrian lacht und nimmt Sergeo die Papiere aus der Hand. »Weil dieser Idiot bald mein Schwager wird.« Sergeo schüttelt den Kopf. »Er hat einfach mal zwei Lieferzettel vertauscht und deswegen fast einen neuen Krieg mit einer Familia angefangen. Der ist nicht ganz dicht.« 

Adrian hält vor seinem Haus und sie steigen aus. »Du weißt, man kann nichts dafür, wer in seine Familie kommt. Ich rede mit ihm. Kommst du noch mit rein?« Sergeo deutet zum Gemeinschaftshaus. »Hast du vergessen, dass heute eine Party ist, kommst du noch vorbei?« Adrian sieht zu seinem Haus und zuckt die Schultern. »Mal sehen, ich kläre erst einmal, was los ist.« 

Sergeo hebt die Hand und Adrian geht in sein Haus hinein. Verwundert bleibt er stehen. In dem sonst so schlichten Eingangsbereich steht eine überdimensional große goldene Vase mit trockenen Blumen darin und im gesamten Raum sind goldene Pantherfiguren aufgestellt. »Was …?« Doch die Antwort kommt schon angelaufen. »Uhh, da bist du ja. Ich wollte dich eigentlich überraschen. Was hältst du von unseren neuen Babys?« 

Adrian zieht seine Waffe aus dem Hosenbund und will sie auf die Kommode legen, doch die ist nicht mehr da. Stattdessen steht dort jetzt ein Panther mit Diamanten auf der Stirn. »Was soll das darstellen? Ich hatte doch gesagt, wir sollten das Haus so lassen, wie es war. Ich mag es so, nun habe ich ein Sofa, auf dem man kaum sitzen kann, was aber fast 10.000 Dollar gekostet hat und unter meinem Gewicht zusammenbricht und lauter Panther hier herumstehen.« 

Ayla lacht auf. »Aber mein Herz. Das wird doch auch mein Haus und ich muss mich doch auch wohlfühlen. Die Panther stehen für dich. Für meinen mächtigen Mann.« Sie kommt zu ihm und schlingt ihre Arme um seinen Hals. »Du bist ein Panther, Adrian, und das soll jeder sehen, der hier ins Haus kommt. Ich habe dich heute so vermisst, wieso bist du den ganzen Tag weg gewesen?« Ihre Hand fährt in seine Mitte und sie küsst ihn. Adrian erwidert den Kuss. Ayla ist eine der heißesten Frauen, die er je getroffen hat. Als er sie in Mexiko das erste Mal gesehen hat, war er sofort fasziniert von ihr und sie ist wirklich das, was er sich vorgestellt hat. Nach ihren ersten gemeinsamen Nächten konnte Adrian kaum aufstehen, so fertig war er, doch je mehr Zeit vergeht, umso weniger hält diese Wirkung an. 

»Ich musste einiges nachprüfen. Ruf deinen Bruder an.« Ayla lächelt. »Ich habe gerade mit ihm gesprochen. Ich habe ihnen auch ein Geschenk gekauft und es schicken lassen. Er hat gefragt, ob du dich um das Problem gekümmert hast. Er ist sehr sauer und ...« 

Adrian unterbricht sie, geht dabei in die Küche und zum Kühlschrank. »Dein Bruder hat einfach nur zwei Lieferscheine verwechselt. Es ist fast ein Krieg ausgebrochen, hätte ich auf ihn gehört.« Ayla folgt ihm und sieht ihn verwirrt an. »Okay, vielleicht hat er das, aber trotzdem hat sich der Kolumbianer respektlos gegenüber meinem Bruder, deinem Schwager, verhalten und das kannst du nicht zulassen. Ihr seid die mächtigsten ...« 

Adrian unterbricht sie und sieht zur Uhr. Auf einmal hat er doch noch Lust, auf die Party zu gehen. »Sind wir, weil wir genau überprüfen, was wir machen. Ich werde garantiert keinen Krieg anfangen, weil dein Bruder das will. Der Kolumbianer hat ihm nur gesagt, dass er einen Fehler gemacht haben muss, was er getan hat, also ruf deinen Bruder an und kläre das. Er soll sich zurückhalten und das nächste Mal zweimal überprüfen, was er macht. Ich habe keine Zeit für solch einen Blödsinn. Ich muss noch einmal weg, bis später.« 

Er sieht Ayla genau an, dass sie sauer ist und dass das hier noch stundenlang dauern kann, dem entgeht er einfach und verlässt sein Haus wieder. Als er die Panther ansieht, flucht er leise auf. Was hat er sich da bloß angetan?

Er trifft Diego vor seinem Haus und auch Dario kommt zu ihnen. Zusammen laufen sie zum Haus, in dem sie einen neuen großen Deal feiern wollen. Als er in das Gemeinschaftshaus kommt, bessert sich seine Laune. Es riecht nach Grill, etwas Gutem zu rauchen und überall laufen sexy Frauen herum. Adrian nimmt sich ein Bier und setzt sich zu Dario und Diego, die sich um einen Tisch herum versammeln und Karten spielen. 

Adrian spielt nicht. Er raucht die Zigarette von Sergeo zu Ende und lehnt sich entspannt zurück. »Heute sind aber besonders hübsche Frauen hier.« Diego deutet zu mehreren Frauen, die auf der Tanzfläche sind und tanzen. Es scheinen vier Freundinnen zu sein. Adrian war nicht mehr so regelmäßig auf den Partys, daher hat er sie noch nie vorher gesehen. 

Alle vier sind hübsch, Adrian bemerkt, wie Dario zu der Dunkelhaarigen mit den langen Locken und den schönen Augen sieht, Adrians Blick hingegen bleibt auf einer hübschen Blondine hängen. Sie ist sehr sexy, wie die meisten Frauen hier, doch nicht das zieht ihn an. Sie hat ein wunderschönes Gesicht und ein umwerfendes Lächeln. Ein freies, echtes Lächeln. Das sieht man selten hier. Sie ist heller als die anderen Frauen, die blonden Haare unterstreichen das noch, auch wenn er sicher ist, dass sie gefärbt sind. Einzig ihre dunklen Augen verraten, dass sie wahrscheinlich genau wie fast alle hier aus Puerto Rico stammt. 

»Kommt mal wieder runter, legst du jetzt oder nicht?« Diego holt sie beide aus den Gedanken. »Ich habe schon von Sergeo gehört, dass du das klären konntest. Hast du deinem zukünftigen Schwager klargemacht, dass unsere Familia nicht seine Machtkämpfe austrägt?« Adrian sieht wieder beim Spiel zu. »Ayla wird ihm das hoffentlich klarmachen. Ich kann mit diesem Kerl nicht sprechen.« Diego lacht auf und nimmt ihm die Zigarette wieder ab. »Das Zeug ist echt gut. Ich sag dir, ich habe bei diesen Mexikanern kein gutes Gefühl. Ich hoffe, Ayla kann die ein bisschen in den Griff bekommen. Wieso hat sie eigentlich lauter Panther in das Gemeinschaftshaus bringen lassen? Sie standen überall rum.« 

Adrian legt seinen Kopf in den Nacken. Die Frau macht ihn wahnsinnig. »Ich habe keine Ahnung, wo sind die Dinger?« Diego lacht. »Wir haben die zurückschicken lassen.«

Er steht auf und nimmt Diego erneut die Zigarette weg, er braucht das dringender als er. »Ich gehe mir etwas zu essen holen, braucht noch jemand etwas?« Dario grinst nur und sieht in seine Karten. Er weiß, dass Adrian all das wahnsinnig macht. Da niemand etwas möchte, geht er zu den Tischen und stellt sich zu Sergeo. »Ich habe Hunger.« Er legt den Arm um seinen Cousin und sieht auf den Teller, den er sich gerade füllt. »Das ist eine gute Entscheidung, gibt es davon noch mehr?« Adrian füllt sich seinen Teller genauso wie Sergeo. Als er nach den letzten zwei gefüllten Teigtaschen greifen will, kommt ihm eine zarte Hand zuvor und er sieht in das hübsche Gesicht der Frau, die er vorhin auf der Tanzfläche beobachtet hat. »Ich war schneller.« Adrian muss automatisch lächeln, als er ihres erblickt.

»Lass es dir schmecken.« Sie hält ihm die zweite Teigtasche hin. »Wir teilen.« Adrian hebt die Hand. »Nein, nein, schon gut. Iss, ich habe genug.« Sie blickt auf seinen Teller und hebt die Augenbrauen. »Du scheinst Hunger zu haben.« Sergeo greift an ihm vorbei und klopft danach Adrian auf den Bauch. »Würde ich ihn nicht zum Trainieren zwingen, wäre er ein kleiner Fettsack.« Die Frau lacht auf. 

Adrian betrachtet weiter ihr hübsches Gesicht. Sie hat wunderschöne braune Augen, die nach oben gebogen sind, an ihrem Kinn ist ein kleiner Leberfleck und dieses Lächeln. Auch Sergeo betrachtet sie einen Augenblick. »Du siehst aus wie Jessica Alba, hat dir das schon mal jemand gesagt? Wir haben doch gerade diesen Film gesehen ...« Die Frau nickt nur leicht. »The Mechanics 2, ich weiß, das habe ich schon ein paar Mal gehört.« Jetzt, wo Sergeo das sagt, bemerkt er auch die Ähnlichkeit, wobei sie ihm sogar noch ein wenig mehr gefällt als die Schauspielerin. Doch sie hat genau dieses freie Lächeln. 

»Sergeo, Adrian, kommt mal rüber zum Tisch. Nicky behauptet, dass ihr diesen Kerl ...« Sergeo ist schon halb vom Tisch weg, auch die Frau wendet sich bereits wieder ihrer Freundin zu, doch Adrian stellt sich noch einmal zu ihr und bringt sie so dazu, ihm noch einmal in die Augen zu sehen. 

»Wie heißt du?« Sie lächelt und streckt ihm ihre zarte Hand hin. »Tanja, und du?« Er greift nach ihrer Hand und als er ihr in die Augen sieht und ihre Hand umfasst, bildet sich ein Gefühl in seinem Bauch, als wäre das hier der Beginn von etwas Besonderem. 

»Adrian. Freut mich, Tanja.«



Leserstimmen

"Die Buchreihe "Llora por el amor" ist wirklich das Beste, was der Bücherwelt passieren konnte.

Als ich den ersten Teil von Llora por el amor gelesen habe, war ich wie verzaubert.“

Leserin über Llora por el Amor

 

"Ich empfehle jedem sich einmal in die traumhafte Welt Lateinamerikas, Puerto Rico entführen zu lassen und eine Geschichte über den Konflikt zwischen Liebe Familie und dem eigenen Glauben zu lesen die einem dem Atem raubt."

Leserin über El Destino

 

"Ich liebe dieses Buch, es ist soo schön geschrieben und einfach zu lesen <3 Ich bin eigentlich gar kein Fan der Genre Fantasy, aber das Buch hat mich so gepackt, dass ich gar nicht mehr aufhören wollte :) Einfach ein wunderbares Buch"

Leserin über Hijas de la Luna